Good News ist ein Film über moderne Sklaven und moderne Kontrollore, von kleinen Tieren, kleinen Wohnungen, kleinen Leuten und kleinen Geschichten. Vom Wahnsinn der Normalität in Österreich. Er handelt von Zeitungskolporteuren in ihren gelb-roten Uniformen: Jungen Männern aus Indien und Ägypten, aus Pakistan und der Türkei – Mohammedanern aus der dritten Welt, die auf den Straßen Wiens Zeitungen verkaufen. Hier die Welt der Zeitungsverkäufer, dort die Welt der Zeitungsleser in den österreichischen Wohnzimmer. Good News ist der erste Langfilm Ulrich Seidls, den er erst sieben Jahren nach seinem Abgang von Filmakademie realisieren konnte. Er führte nach der Sichtung des Rohschnitts zu einer heftigen Kontroverse in der heimischen Filmbranche und hätte ohne Werner Herzogs Hilfe nicht fertig gestellt werden könnten. Der Film konnte in einem einzigen Kino mit einer einzigen Filmkopie 20.000 Zuschauer erreichen. Eine Sensation, vor allem für einen Dokumentarfilm in der damaligen Zeit. Werner Herzog reiht den Film bis heute unter seine Top-Ten an Dokumentarfilmen.
Österreich 1990 | 126 Min. | Deutsch | Super 16mm | Blow Up 35mm | 1:1,66
Regie: Ulrich Seidl | Drehbuch: Ulrich Seidl | Kamera: Hans Selikovsky | Schnitt: Peter Zeitlinger | Ton: Ekkehart Baumung, Helmut Junker | Produzent: Hans Selikovsky | DarstellerInnen Salah Abdel, Mustafa Muhammed, Kumar Saha Probil u.a.
Produktion: Filmproduktion Mag. Hans Selikovsky | Gartengasse 15 | 2202 Enzersfeld, Österreich
T +43 226 2673149
„Ich wollte keinen Film machen, der die Machenschaften eines Zeitungskonzerns entlarven soll, keinen, der beim Zuschauer nur Mitleid mit den Kolporteuren erwecken sollte, und keinen, der nur von Gut und Böse spricht, sondern einen, der über die Beobachtung von fremden Welten den Blick auf den eigenen Alltag und dessen Wahnsinn lenkt." - Ulrich Seidl
„Mit solcher Konsequenz, mit solchem Stilwillen hat noch selten jemand im Film die furchtbare Regelmäßigkeit des Alltags, den Wahnsinn der Normalität gezeigt."
Werner Herzog, Der Standard
„Ein grausam genauer, künstlerisch geschulter Blick, der das Trostlose unser aller Tage und Nächte, den tristen Aberwitz der gängigen Versprechungen von einem erfüllten Leben offenbart. Es gibt kein filmisches Dokument, das Wien und die Wiener entlarvender, treffender, beklemmender schildern würde. Aber in der Überlebensgröße der Typisierung, in der unter der Oberfläche verborgenen Wahrhaftigkeit, im Schrecken des todtraurig-lächerlich Gemeinen erinnert Good News an den Herrn Karl, den Geniestreich von Carl Merz und Helmut Qualtinger."
Ulrich Weinzierl, FAZ
"Eine grandiose Arbeit. Ästhetik als Strategie der Moral, welche Menschen wie ihr Lebensambiente ohne Kommentar zum Sprechen bringt.“
Wolfram Schütte, Frankfurter Rundschau
"Good News ist eine Gratwanderung: Was die Wahl der Schauplätze, das Vertrauen in die Kraft der Bilder betrifft. Brisantes Kino, das leidenschaftliche Diskussionen auslöst. Was gäbe es Besseres?"
Constantin Wulff, Der Standard
Preise
Wiener Filmpreis
"Prix des Bibliotheques", Paris
Festivals
Uraufführung beim Festival de Locarno 1990
Locarno IFF, Chicago IFF, Festival du Nouveau Cinéma oder Montreal World FF, Hofer Filmtage, Festival dei Popoli Florence, Duisburger Filmwoche, Rotterdam IFF, Strasbourg IFF, Sydney FF, São Paulo IFF, Cinema du Reel/Paris
Presseheft PDF: 1500 KB | 4500 KB
Pressefotos: 10x15cm / 7x10 cm / 4x7 cm / 300dpi / jpg / je max. 500kb
© Ulrich Seidl Filmproduktion